Was ist eine Parodontitis?
Eine Parodontitis ist eine bakteriell bedingte Entzündung des Zahnhalteapparates, die unbehandelt zu einer irreversiblen Zerstörung des Zahnhalteapparates und damit letztendlich zu Zahnverlust
führt. Verursacht wird die Parodontitis, wie die Gingivitis (Zahnfleischentzündung) durch bakterielle Plaque (Zahnbelag), einem zäh anhaftenden Biofilm und der Entzündungsreaktion des Körpers.
Wichtig: Weitere Folgen einer unbehandelten Parodontitis können ein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft wie Frühgeburten und ein niedriges Geburtsgewicht sowie
ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen und Diabetes sein.
Diagnostik:
Effizienter durch Keimtest: Bei Bedarf führen wir individuelle Bakterientests durch. Hier zeigt sich, ob aggressive Bakterien den Zahnhalteapparat geschädigt haben. Besonders zweckmäßig
ist dies bei einem hartnäckigeren Krankheitsverlauf.
Der Vorteil:
Die Ergebnisse des Bakterientests ermöglichen einen gezielten und effizienten Einsatz von antibakteriellen Wirkstoffen gegen die entzündungsauslösenden Bakterien.
Wie wird eine Parodontitis behandelt?
Eine bestehende Parodontitis kann durch eine systematische Behandlung meist zum Stillstand gebracht werden. Grundlage jeder Behandlung ist dabei die vollständige Beseitigung der verursachenden
bakteriellen Plaque. Dabei gehen wir in mehreren Schritten vor:
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Initial- oder Hygienephase (3 Behandlungstermine): Sie werden umfassend über die Parodontitis aufgeklärt, erfahren, wie Sie Zähne und Zahnfleisch sauber halten können und
lernen, wie Sie die verschiedenen Hilfsmittel für die Reinigung der Zähne handhaben. Anschließend werde alle harten und weichen Zahnbeläge mittels Handinstrumenten und Ultraschall sorgfältig
entfernt. Farbablagerung werden mit einem speziellen Pulverstrahlgerät, dem Air-Flow entfernt. Abschließend erfolgt eine sorgfältige Politur der Zahnoberflächen und die Fluoridierung. Durch
diese erste Hygienephase wird die Bakterienmenge verringert und die Entzündung geht zurück. Zwischenkontrolle in der 3. Sitzung: Nach Durchführung der Hygienephase erfolgt eine erneute
Beurteilung Ihres Zahnfleisches. Wenn die bisherige Behandlung nicht ausgereicht hat, um die Zahnfleischtaschen zu beseitigen, werden wir Ihnen weiterführende Behandlungsschritte vorschlagen.
Dazu gehört die Beantragung und Durchführung der Parodontitisbehandlung.
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Parodontitisbehandlung (4. und 5. Sitzung): Hierbei werden in örtlicher Betäubung die Wurzeloberflächen von subgingivalen Konkrementen (Zahnstein unterhalb des
Zahnfleischrandes) gereinigt. Die Behandlung wird nach dem Prinzip der Full-Mouth-Disinfection durchgeführt.
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Recall/Reevaluation: Nach Durchführung der Parodontitisbehandlung erfolgt eine erneute Beurteilung ihres Zahnfleisches. Je nach Ergebnis dieser Untersuchung werden ggf.
ergänzende Therapieverfahren notwendig sein oder es erfolgt die Festlegung des Recall-Intervalls nach Ihrem individuellen Erkrankungsrisiko.